Es ist der 12. September 2017, ein scheinbar ganz normaler Dienstagabend. Doch Menschen von verschiedensten Nationen sitzen gespannt vor ihren Tablets, Laptops und Fernsehern, denn es ist endlich wieder soweit: Apple stellt seine neuesten Produkte vor. Mit dabei das neue iPhone X, welches neben dem typischen high-end Design und teurem Preis etwas Neues zu bieten hat: Facial ID als Entriegelungsfunktion. Mit der neuen Entsperrungsmethode durch Gesichtserkennung löst das neue Modell nun das damals anfangs umstrittene Touch ID ab.
Was ist anders an dem neuen iPhone X?
- 5,8 Zoll großes OLED-Display
- Home-Button samt Fingerabdruckscanner entfällt
- Stattdessen gibt es nun einen virtuellen Button
- Kabelloses Laden
- Face ID: Durch eine TrueDepth Kamera, welche über Sensoren die Geometrie des Gesichts lesen kann
- Animojis: Muskelbewegungen werden analysiert und als nachahmendes Emoji widergespiegelt
- Die Batterie hält bis zu zwei Stunden länger als beim iPhone 7
- Erhältlich mit 64 oder 256 GByte Speicherplatz
- Preise starten bei 999 USD in der USA, in Deutschland bei 1149 EUR
Das neue iPhone X widmet seinen Namen ganz klassisch dem 10-Jahres Jubiläums des iPhones, denn es sind schon 10 Jahre vergangen seit das erste Modell von Steve Jobs vorgestellt wurde. Dieses Jahr überrascht Apple mit der Implementierung des Face ID, wobei man bei genauerer Recherche feststellt, dass Samsung mit seinem Galaxy S8 die Gesichtserkennung als Authentifizierungsmethode dieses Jahr als Erster eingeführt hat. Also ist das neue iPhone X doch nicht so aufregend und neu? Wie kommt es dann, dass Apple es trotzdem wieder geschafft hat uns in den Bann zu ziehen, sodass wir unseren Dienstagabend mit Apples Keynote Event anstatt unseren Liebsten verbracht haben?

Es dreht sich alles um Branding, Branding, Branding
Es reicht eben nicht nur ein originelles und einzigartiges Produkt zu erfinden. Natürlich lässt das Design der iPads, iPhones, iPods und Macbooks unser modernes Designer Herz Sprünge schlagen. Doch schmerzt es uns sehr, wenn wir auf unseren leeren Kontostand schauen nachdem wir gerade das neueste Apple Gerät gekauft haben und wir fragen uns: Ist es das wirklich wert? Apple hat verstanden, wie wir um den Finger gewickelt werden können: Mit der perfekten Branding-Strategie.
Brand Storytelling
Apple verkauft eine Geschichte - kein Produkt. Achtet man genau auf die Werbung erkennt man, dass nur indirekt das Produkt selbst verkauft wird. Im Vordergrund steht, eine Beziehung zu dem Kunden aufzubauen und ihn an einem Erlebnis teilhaben zu lassen. Mit der ursprünglichen “Think Different”-Kampagne sprach Apple über Querdenker in unserer Geschichte, berühmte Persönlichkeiten wie den Dalai Lama oder Martin Luther Jr. King, und schafft es so, von einem materiellen Produkt auf eine menschliche Ebene zu lenken. Apple versucht Kampagnen zu erstellen, in welchen sich jeder wiederfinden kann. Dieses Markenerlebnis wird noch weiter ausgeführt, bei Produktlaunches, welche sich wie ein Rockkonzert anfühlen oder bei dem exklusiven Kauferlebnis eines Apple Produktes, welches in einem der perfekt konzipierten Geschäfte anfängt und beim Öffnen der geschickt durchdachten Verpackung endet.
Here’s to the crazy ones, the misfits, the rebels, the troublemakers, the round pegs in the square holes… the ones who see things differently - they’re not fond of rules… You can quote them, disagree with them, glorify or vilify them, but the only thing you can’t do is ignore them because they change things… they push the human race forward, and while some may see them as the crazy ones, we see genius, because the ones who are crazy enough to think that they can change the world, are the ones who doSteve Jobs
CEO bei Apple [Think Different (1997)]
Unique Value Proposition
Ja, wir sind uns alle einig, Apple Produkte sind überteuert und wir zucken jedes mal zusammen wenn wir sehen wie viel wir letztendlich für den neuesten, womöglich unnötigen Spaß ausgegeben haben. Doch genau das ist eine Strategie, welche Apple ganz bewusst benutzt. Obwohl die Produkte oftmals deutlich über dem Preis der Konkurrenten liegen, lässt sich Apple nicht auf eine Senkung der Preise ein. Apple vertraut auf seine Unique Selling Proposition: einzigartige Designobjekte, welche sofort funktionsfähig sind, sobald Sie sie aus der Verpackung nehmen. Apple schafft es, den Konsumenten davon zu überzeugen, dass die Produkte eine höhere Investition wert sind.

Fassen wir zusammen: Es geht bei Apple primär darum, Gefühle bei den Kunden auszulösen. Sei es das Gefühl ein besonderes Produkt zu besitzen, Teil der neuesten Technologie Bewegung zu sein oder sich mit der Marke zu identifizieren. Und so wird automatisch eine Gemeinschaft von Apple-Verfechtern erschaffen, welche durch ihre positiven Bewertungen und großen Ansturm einen Buzz für Apples Produkte erschaffen.
Eine Sache noch...
Sprechen Sie Englisch? Dann schauen Sie doch auch einmal auf unserem englischen Blog vorbei und lesen mehr darüber, wie Apple Branding geschickt einsetzt.
Um Branding effizient zu gestalten, ist es heutzutage besonders wichtig, dass Ihr Unternehmen alle Medien auf einem zentralen Portal verwaltet, sodass Sie Marketingmaterialien einheitlich erstellen, freigeben und veröffentlichen können. So können Zeit und Kosten gespart, und gleichzeitig ein höheres ROI verwirklicht werden. Nicht nur große Unternehmen wie Apple können von Digital Asset Management profitieren. Auch kleine und mittelständige Unternehmen sollten in der Lage sein, ihre Medien innovativ und optimiert zu nutzen. Deshalb hat Bynder nun ein kostenloses Self-Service-Tool entwickelt, mit welchem Sie endlich die Kontrolle über Ihren stetig wachsenden Content zurückgewinnen.
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