Mode und Technologie sind derzeit zwei der dynamischsten Industrien überhaupt. Innerhalb dieser müssen Unternehmen neue Trends schnellstmöglich aufgreifen und direkt umsetzen, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Technologien nehmen bereits immer mehr Bereiche unseres Alltags ein. Hierbei stellt sich die Frage, welche Auswirkungen die Verschmelzung von Technologie und Mode haben wird? Inwiefern wird die Zukunft der Modewelt beeinflusst?

Wenn beide Industrien aufeinanderstoßen und miteinander verschmelzen, entwickeln sich völlig neue Möglichkeiten der Selbstdarstellung. Der Report von PSFK 2017 prognostiziert die „wandelbare Mode“ als einen der aufstrebenden Trends. Die neuen technischen Innovationen innerhalb der Modebranche ermöglichen jedem „sich frei, offen und selbstverständlich auszudrücken“.

Ein gutes Beispiel hierfür ist The Intimacy Dress des holländischen Künstlers Daan Roosegaard. Hergestellt aus Leder und sogenannten e-foils (elektronische Textilfolien) zeigt das Kleid eine einzigartige Funktion auf: Es kann transparent werden. Dies geschieht weder mit den Jahren, noch mit einem Auslöseknopf oder einer vordefinierten Programmschleife: „Soziale Interaktionen bestimmen das Transparenzlevel des Gewands, was ein sinnliches Enthüllungsspiel erzeugt.“ Im Zuge dieser Interaktionen reagiert das Material auf den Herzschlag jeder einzelnen Person und wird folglich transparent oder opak. Sehr gewagt, aber sehr innovativ.

Ein weiteres Beispiel für die Verknüpfung von Technologie und Mode ist das Robotic Spider Dress, ein Kleidungsstück, das eher einem Kostüm aus dem Spielfilm The Hunger Games gleicht. Das Gewand wurde kreiert, um das persönliche Umfeld des Trägers jederzeit beschützen zu können. Am Kleidungsstück befestigte und sich kontinuierlich bewegende Spinnenarme wehren diejenigen ab, die sich dem Träger zu dicht nähern. Das Kleid wird vielmehr zu einem Teil des Trägers, als nur ein simples Accessoire. Darüber hinaus werden Herzschlag, Atmung sowie die Reaktionen auf Interaktionen gemessen.

Neben diesen innovativen Kleidern finden Sie durchaus auch Fashion Tech, die Sie im Alltag tragen können. Hierzu zählen zum einen die Solarjacken von Tommy Hilfiger, mit welchen Sie Ihr Smartphone aufladen können und zum anderen die aufblasbaren Jacken von NuDown, die eine Wärmedämmung mithilfe von Luft gewährleisten. Ein noch offensichtlicheres und bekannteres Beispiel ist definitiv die Apple Watch. Nachdem das erste Design viel Kritik hervorrief, musste Apple einen Weg finden, um die Uhr auch in der Modebranche salonfähig zu machen. Im Jahr 2015 hat der Tech-Riese seine wohl luxuriöseste Armbanduhr auf den Markt gebracht: die Apple Watch Hermès.

Während die Apple Watch sich sehr gut dafür eignet, Ihr Fitnesslevel zu überprüfen sowie den Überblick über den nächsten Einkauf zu bewahren, muss die Uhr als Modeaccessoire und gleichzeitig als technisches Gerät funktionieren. Die derzeitige Auswahl an Apple Watches ermöglicht dem Konsumenten jedoch wenig Spielraum, um seine persönlichen Bedürfnisse auszuleben. Um den Durchbruch zum erfolgreichen Modeprodukt zu erzielen, muss Apple das Branding und Design der Apple Watch überarbeiten und das Portfolio ausweiten.

In einer Welt, in der Menschen immer mehr aufgefordert werden, ihr wirkliches „Ich“ zum Ausdruck zu bringen, ermöglicht die Kombination aus Mode und Technologie ein absolut neues Level der Selbstdarstellung. Sei es über Kleidung oder Accessoires, ich bin der festen Überzeugung, dass der Kombination aus Mode und Technologie noch viel Positives bevorsteht.