Steht das Web 3.0 kurz davor, das Internet zu erobern? Wenn ja, was passiert mit Web 1.0 und Web 2.0?

Wenn Sie noch immer nicht wissen, was es mit der dritten und neuesten Internetgeneration auf sich hat, dann sind Sie damit nicht allein. Sollten Sie bei Begriffen wie „computational knowledge engines“ und ähnlicher Tech-Sprache nur Bahnhof verstehen, dann lesen Sie unbedingt weiter.

Dieser Artikel ist kein „Web 3.0 für Dummies“, sondern soll Ihnen auf leicht verständliche Weise das Thema Web 3.0 näherbringen – und zwar ganz ohne Begriffe, die man erstmal googlen muss.

Sehen wir uns die Entwicklung von Web 1.0 zu Web 3.0 doch einmal genauer an und finden heraus, warum sie gerade jetzt so relevant ist. Das Web 3.0 wird sowohl die Internetsuche als auch Personalisierung und Datensicherheit verändern. Wie genau das mit Kryptowährungen, Bitcoin und Blockchain zusammenhängt und welche Auswirkungen das auf die Zukunft des digitalen Marketings hat, werden wir im Folgenden erklären. Okay, los geht’s!

Eine kurze Geschichte des Web 1.0

Erinnern Sie sich noch an die Zeiten vor dem Motto „Content is King?“ Das war eine komplett andere Welt, oder? Das Web 1.0 lässt sich am besten als eine „Nur-Lesen“-Version des Webs beschreiben. Statische Seiten, die durch Hyperlinks miteinander verbunden waren, ohne Werbung und ohne die Möglichkeit, mit anderen zu interagieren. Die meisten Web 1.0-Seiten wurden auf Servern gehostet, die entweder kostenlos waren oder von einem Internetdienstanbieter verwaltet wurden. In dieser Welt gab es keine Interaktion zwischen den Nutzern. Nutzergenerierte Inhalte (UGC) und digitale Unterhaltungen spukten lediglich in den Köpfen zukünftiger Silicon Valley-CEOs herum.

Eine kurze Geschichte des Web 2.0

Mit dem Web 2.0 verkündet das Internet seine frohe Botschaft: Ab jetzt wird es sozialer. Der Begriff „Content is King“ wurde zu einer der meistgenutzten Marketing-Phrasen und es kam zu einer explosionsartigen Zunahme von UGC, die durch verschiedene Online-Tools und Plattformen unterstützt wurden. Dort können die Nutzer Inhalte bereitstellen und frei miteinander interagieren, um zum Beispiel Ideen, Kommentare, Meinungen oder Katzenvideos zu teilen.

Das Web 2.0 erleichterte den freien Zugang zu einer überwältigenden Menge an Informationen, die das Nutzerverhalten zum Positiven wie zum Negativen veränderten. Überall entstanden Blogs und Podcasts, und es wurden regelmäßig soziale Netzwerke von unterschiedlicher Qualität und Halbwertszeit ins Leben gerufen.

YouTube, Google Maps, WordPress, Facebook und Twitter entstanden alle im Rahmen des Web 2.0. Diese Unternehmen und eine ganze Reihe anderer Innovatoren ebneten den Weg für ein interaktives Internet, das viel Spaß bereitete, aber auch Risiken barg.

Was ist Web 3.0?

Noch ist das Web 3.0 noch nicht ganz bei uns angekommen, aber große Technologieunternehmen und Marken stellen sich bereits darauf ein. Und das sollten Sie ebenfalls tun.

Web 3.0 oder Web3 ist liberaler als seine Vorgänger. Protokolle sollen dezentralisiert und große Vermittler sowie Verwaltungsorgane abgeschafft werden.

Das Web 3.0 soll das Internet demokratisieren und eine bessere, sicherere Erfahrung für alle Nutzer schaffen, indem es sich von Web-Giganten unabhängig macht.

Mithilfe der Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin und andere Kryptowährungen basieren, geht es im Web 3.0 darum, ein personalisiertes Nutzererlebnis zu bieten, bei dem jeder Einzelne die Kontrolle hat. Das bedeutet, dass es einfacher wird, darüber zu bestimmen, was mit den eigenen Daten passiert und wie man online mit Marken interagiert. Web 3.0 zielt darauf ab, das Online-Erlebnis menschlicher zu machen, indem es ein Peer-to-Peer-Netzwerk fördert. Durch die Nutzung von KI und maschinellen Lerntechnologien können sich Internetnutzer effektiver vernetzen und erhalten genauere Ergebnisse zu bestimmten Suchanfragen.

Die vier wichtigsten Merkmale des Web 3.0 sind:

  • Semantisches Web. Eine Erweiterung des World Wide Web, die darauf abzielt, Internetdaten für Maschinen lesbar zu machen.

  • Künstliche Intelligenz. Computer und Maschinen imitieren die Entscheidungs- und Problemlösungsfähigkeiten der Menschen so gut wie möglich.

  • 3D-Grafiken. Faszinierende dreidimensionale Darstellungen, deren Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.

  • Konnektivität und Omnipräsenz. Dazu gehört zum Beispiel das Internet der Dinge und die Möglichkeit, in jedem Zuhause mit einem digitalen Assistenten ausgestattet zu sein.

Why is Web 3.0 relevant right now?

2022 wird das Web 3.0 in der Marketingwelt zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es zielt darauf ab, eine Reihe von Problemen zu lösen, die die Verbraucher mit dem World Wide Web aktuell haben. Dazu gehören unter anderem:

  1. Mangelndes Vertrauen in „Big Tech“

  2. Zunehmende Nachfrage nach starken und transparenten Datenschutz- und Privatsphäre-Protokollen.

  3. Der Bedarf an personalisierten Inhalten und Suchergebnissen, die auch wirklich passen.

  4. Die Notwendigkeit der Demokratisierung und Zentralisierung von Informationen und das Abschaffen eines zentralen Kontrollpunktes.

  5. Die Möglichkeit, unabhängig auf Blockchain-Plattformen zuzugreifen und diese zu übernehmen, anstatt sich auf gemeinnützige Organisationen zu verlassen. Diese haben aktuell noch die Kontrolle über die Blockchain-Berechtigungen sowie die Verwaltung von Design und Entwicklung.

Was bedeutet das Web 3.0 für die Zukunft des digitalen Marketings?

Durch die Kombination von KI und semantischer Web-Architektur kann unser Internet-Nutzungsverhalten verändert werden. Das wird wiederum Auswirkungen auf digitale Marketingspezialisten haben: Sie müssen sich neue Wege überlegen, wie sie Kunden gewinnen und mit dem Publikum in Kontakt treten können.

Hier sind einige unserer Vorhersagen darüber, was Web 3.0 für die Welt des digitalen Marketings bedeuten wird.

Starke Personalisierung

Es wird davon ausgegangen, dass das Web 3.0 die Digital Experience einer Webseite verändern wird. Es wird sich an jeden Nutzer anpassen und ein kontextbezogenes, personalisiertes Browsing-Erlebnis bieten, bei dem sich der Inhalt automatisch an Ihren Standort, die Art des verwendeten Gerätes und sogar an Ihre Anforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit anpasst.

Das Web 3.0 bringt uns stark personalisierte Inhalte, die genau auf die Vorlieben und den Werdegang einer Person abgestimmt sind. Wenn Sie also nach „den besten Sehenswürdigkeiten in Paris“ suchen, werden Sie keine standardisierten „Top Ten“-Artikel mehr vorgeschlagen bekommen. Sie erhalten Empfehlungen auf Grundlage dessen, was Sie zum Beispiel in London gemacht haben, welche Restaurants Sie in Ihrer Heimatstadt mögen, mit welchem Budget Sie normalerweise zufrieden sind, ob Sie lieber zu Fuß unterwegs sind, ob Sie gerne längere Strecken zurücklegen und so weiter – und all das, ohne die entsprechenden Suchbegriffe einzugeben.

Das Web 3.0 wird die Messlatte für Marken, die hochwertige Inhalte liefern, wesentlich höher legen. Da nun aber jeder Internetnutzer mit einer ganz eigenen Käuferpersönlichkeit kommt, wird auch mehr Quantität erforderlich sein. Die verschiedenen Kombinationen von Keyword-Targeting, Personas und Themen müssen von einer großen Anzahl an Blogs und Ressourcen bedient werden. Ihre sorgfältig ausgearbeitete, aber relativ allgemein gehaltene Anleitung für digitales Marketing wird nicht mehr so viele Leads wie früher einbringen.

Verbesserter Datenschutz für den Verbraucher

Datenschutz und Schutz der Privatsphäre spielen schon seit langem eine große Rolle, sowohl für Betreiber des digitalen Marketings als auch für Konsumenten – und das zu Recht! Das Web 3.0 soll es den Nutzern ermöglichen, die komplette Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Das wird enorme Auswirkungen auf Suchergebnisse haben, die nach Expertenmeinung kaum noch etwas mit denen von heute zu tun haben werden. Dies bringt uns direkt zum nächsten Punkt ...

Suchverhalten und Suchergebnisse werden sich ändern.

Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz erleichtern uns die Kommunikation mit Suchmaschinen. Dadurch, dass wir weltweit zunehmend miteinander verbunden sind und das Web 3.0 zusätzlich die Dezentralisierung fördert, werden Menschen ihr Verhalten bei der Onlinesuche drastisch anpassen. Das bedeutet, dass auch Unternehmen anders auf Anfragen reagieren müssen.

Anstatt einer verlockenden Vorschau oder Überschrift werden diejenigen, die eine Suchanfrage stellen, direkt den gesamten Inhalt angezeigt bekommen – einschließlich Buttons für Bezahlvorgänge. Es versteht sich von selbst, dass dies sowohl für E-Commerce-Händler als auch für Content-Marketingspezialisten einige spannende Möglichkeiten bietet. Aber es wird auch Herausforderungen geben. Es wird Zeit, dass Sie Ihre SEO, Keyword-Recherche, semantische Suche und Ihr Markup auf den neuesten Stand bringen.

3D-Grafiken und VR werden den elektronischen Handel verändern

Auch der Online-Verkauf von Produkten wird sich durch das Web 3.0 verändern. Vermarkter können Kunden ein Angebot unterbreiten, indem sie es im Kontext anzeigen und vieles mehr. 3D-Produktmodelle und Ausstellungsräume im Ikea-Stil werden den elektronischen Handel dominieren und die Konversionsraten steigern, ohne Ihr Budget zu sehr zu belasten.

Blockchain

Die Blockchain treibt das Web 3.0 an und schafft ein völlig offenes Ökosystem, das viele spannende Möglichkeiten für digitale Marketingspezialisten bietet. Als dezentrales System, das eine größere Konnektivität fördert, zielt Blockchain darauf ab, Barrieren zwischen Internetnutzern zu beseitigen. Das bedeutet, dass Marken direkt mit ihren Kunden und Interessenten in Kontakt treten und viele persönliche Informationen in einer sicheren Umgebung austauschen können. Die beiden Parteien können auch Zahlungen in Bitcoin abwickeln, ohne dass ein Zwischenhändler eingesetzt werden muss.

Klingt gut, oder? Aber das ist noch längst nicht alles. Die Blockchain-Technologie verfügt über sehr starke Sicherheitsprotokolle – einschließlich der Möglichkeit, Daten zu anonymisieren. Dadurch können Marken und ihre Kunden vor Cyberangriffen und Hacking geschützt werden.

Dennoch müssen sich Marken und Marketingspezialisten dieses Maß an Vertrauen hart erarbeiten, indem sie sich für Transparenz einsetzen und vertrauensvolle, langfristige Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen. Blockchain-Anmeldeverfahren beispielsweise werden die gleiche nahtlose Erfahrung bieten wie wenn wir uns heute bei den sozialen Medien anmelden – allerdings ohne, dass wir wertvolle Daten preisgeben müssen.

Entwickeln Sie Ihr eigenes Ökosystem

Sieht ganz so aus, als stünden uns aufregende Zeiten bevor, oder? Sie müssen sich allerdings keine Sorgen machen, wenn das alles ein bisschen beängstigend klingt. Auch wenn das Web 3.0 noch nicht in vollem Umfang zur Verfügung steht, erleben wir schon heute einige seiner Funktionen und Vorteile. Erinnern Sie sich an Ihre letzte Google-Suche? Wir würden unseren letzten Bitcoin darauf verwetten, dass Sie dabei natürliche Sprache verwendet und stark personalisierte Ergebnisse erhalten haben, die auf ihrem bisherigen Verhalten und ihren Interessen basierten.

Damit Sie und Ihre Marke alle Vorteile des Web 3.0 nutzen können, ist es wichtig, dass Sie sich jetzt für die richtige Strategie entscheiden. Das können Sie tun, indem Sie die Kontrolle über Ihre Daten und Vermögenswerte erlangen, Ihre Inhalte personalisieren, SEO- und Keyword-Strategien ausarbeiten, Datenschutz- und Privatsphäre-Protokolle prüfen sowie verbessern und generell alle Marketing-Aktivitäten unter einen Hut bringen.

Wir bewegen uns auf ein verknüpftes Online-Ökosystem zu, in dem Zusammenarbeit und Konnektivität sowie Inhalte im Vordergrund stehen. Warum bauen Sie sich nicht einfach Ihr eigenes, auf Ihre Bedürfnisse angepasstes Ökosystem? Die Digital Asset Management-Plattform von Bynder ist ein hervorragender Start (ja, hier kommt ein bisschen Eigenwerbung mit ins Spiel – machen Sie sich gerne selbst ein Bild. Mehr als 2.000 Marken vertrauen uns bereits!).